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TECMA entwickelt maßgeschneiderte Schwerstlast-Achse
Extreme Lasten, unwegsames Gelände und höchste Anforderungen an die Sicherheit – für die Energieversorgung im Tagebau benötigte der Betreiber einen zweiachsigen Schwerlast-Spezialanhänger und stellte die Gloria Fahrzeugbau Bierewirtz GmbH & Co KG vor eine knifflige Aufgabe. Mit dem Anhänger sollten 50 Tonnen schwere Gurtwickel für das Tagebauequipment zuverlässig transportiert und verlegt werden. TECMA als Spezialist für maßgeschneiderte Schwerlastachsen fand eine clevere Lösung, die den hohen Belastungen zuverlässig standhält und Gloria konnte damit eine perfekte Lösung für seinen Kunden liefern.
Im schroffen Umfeld des Tagebaus zählt vor allem eins: robuste, verlässliche Technik. Gloria Fahrzeugbau, ein traditionsreiches Unternehmen mit Sitz in Grevenbroich, ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Bau maßgeschneiderter Lkw-Aufbauten und Sonderanhänger. Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Konstruktion anspruchsvoller Fahrzeuglösungen war das Unternehmen der ideale Partner für die Entwicklung eines hochbelastbaren Anhängers. Dieser sollte schwere Gurtwickel für die zahlreichen Transportbänder im Tagebaueinsatz transportieren.
Die Anforderungen waren enorm: eine Gesamttragkraft von 85 Tonnen verteilt auf nur 2 Achsen, hohe Bremsleistung, Bodenfreiheit für unwegsames Gelände und extreme Belastbarkeit. Bei der Konstruktion des Anhängers war schnell klar, dass besonders die Achsen und Bremsen extrem gefordert würden. Keine leichte Aufgabe – und schon gar keine, die mit Standardkomponenten erfüllt werden konnte.
Bei der Suche nach einem geeigneten Partner fiel die Wahl sehr schnell auf TECMA. Die Marke von SAF-HOLLAND hat sich seit über 30 Jahren auf die kundenspezifische Konstruktion und Herstellung von Achsen und Aufhängungen spezialisiert und ist für seine Schwerlast-Lösungen bekannt.
Aufgrund dieser Alleinstellung und der bereits langjährigen Zusammenarbeit mit SAF-HOLLAND wurde TECMA mit der Entwicklung einer entsprechenden Achs- und Bremslösung für die spezifischen Anforderungen von Gloria Fahrzeugbau beauftragt. Die Zusammenarbeit erfolgte in enger Abstimmung aller Beteiligten.
Über FEM-Berechnungen (Finite-Elemente-Methode) wurde die optimale Konstruktion der Achse ermittelt. Das Ergebnis war eine Schwerstlastachse, die die Vorgaben wie z. B. die außergewöhnlich große Spurweite von 2.630 mm und die enorme Tragkraft von 42,5 Tonnen pro Achse problemlos erfüllt. Die Berechnungen berücksichtigten alle wichtigen Faktoren wie Belastbarkeit, Stabilität und Sicherheit, um den extremen Bedingungen im Tagebau standzuhalten.
Schwieriger gestaltete sich die Auslegung der Bremse. Während die benötigte Bremsenergie aufgrund der niedrigen Fahrgeschwindigkeit von maximal 8 km/h verhältnismäßig niedrig war, erforderte die Kombination aus hohen Achslasten und großen Rädern ein sehr hohes Bremsmoment. TECMA fand eine überraschend clevere Lösung für diese Anforderung.
Nachdem mit Trommelbremsen keine akzeptablen Bremswerte erzielt werden konnten, fiel die Entscheidung auf Scheibenbremsen. Und mit dem definierten Bremssystem kam man auf eine äußerst einfache, aber effektive Lösung: zwei Bremssättel pro Radkopf. Durch diesen technischen „Kniff“ mit Verdoppelung der Bremssättel ging auch eine Verdopplung des Bremsmomentes ein.
Erfreulicherweise war auch der Kunde von der Lösung begeistert und gab das „Go“ für die Umsetzung des Konzepts. Nach Abschluss der Entwicklung wurde die gesamte Konstruktion, intern übrigens aufgrund der Größe und Farbe „Big Duck“ genannt, gemeinsam mit dem TÜV auf Herz und Nieren getestet – mit herausragenden Bremswerten.
Felix Bierewirtz, Geschäftsführer von Gloria Fahrzeugbau, zeigt sich sichtlich zufrieden: „Die gesamte Zusammenarbeit mit TECMA lief erfreulich reibungslos. Die geforderten Vorgaben wurden vollständig erfüllt, alle technischen und zeitlichen Absprachen wurden zuverlässig eingehalten. Sonderanwendungen basieren immer ein Stück weit auf Vertrauen zwischen den beteiligten Partnern. Dieses Vertrauen bestand hier von Anfang an und wurde in jeder Phase des Projekts bestätigt.“
Mit diesem erfolgreichen Projekt zeigen TECMA und SAF-HOLLAND, dass innovative Technik und partnerschaftliche Zusammenarbeit zu herausragenden Ergebnissen führen, selbst unter härtesten Bedingungen. Der Anhänger wird inzwischen seit über einem Jahr ohne Beanstandung im Tagebau eingesetzt und hat sich als zuverlässige, robuste Lösung bewiesen.